Spiele, bei denen man verschiedene fliegende Federbälle oder ähnliche Gegenstände nutzte, sind seit langer Zeit in vielen Teilen der Welt bekannt. Man spielte vor allem in Asien, aber auch in Europa, in Amerika. Höchstwahrscheinlich wurde etwas „Federballähnliches“ als ein Gegenstand zum werfen (kicken) zum ersten Mal in China gebastelt und genutzt. Erwähnt wurde das Spiel in der Literatur zum ersten Mal in China im Jahre 618. Ähnliche Spiele gab es in dieser Zeit in Japan und in Korea. Seit dem 16. Jahrhundert kann man in der Literatur und auf Bildern viele Spuren von ersten Federball-Varianten sehen. Unter dem Namen „Volant“ gehörte es im Frankreich zu den beliebtesten Spielen des Königs Louis XVI.
Um 1872 wurde das Spiel im englischen Landsitz des Duke of Beaufort, nämlich im Badminton House von britischen Kolonialoffizieren vorgestellt. Es wurde aus Indien unter dem Namen „Poona“ mitgebracht. Auch aus dieser Zeit stammen die festgelegten Spielregeln, Spielfeldgröße sowie Netzhöhe. Vom Namen des Fürstenhofes stammte der neue Name der Sportart - Badminton. Heute olympisch und immer populärer - gehört also zu den ältesten Sportspielen. Geboren aus ähnlichen Kinderspielen und religiösen Ritualen, die einen gemeinsamen Gegenstand hatten - den Federball. Seit 1977 werden die Weltmeisterschaften veranstaltet und seit Barcelona 1992 ist Badminton olympisch. Hier haben wir 2 äußerst interessante Links für unsere jüngsten Mitglieder: über Badminton in Olympischen Spielen und über geschichtliche Entwicklung eines der wichtigsten Weltturnieren - All England.
In Europa haben England und Dänemark lange Traditionen. In Dänemark ist es eine der populärsten Sportarten, jedoch auch nicht vergleichbar zum asiatischen Badminton. China und Indonesien rivalisieren seit Jahren um den Titel der weltbesten Nation. In beiden Ländern ist Badminton der Nationalsport, jedoch in Indonesien ist es fast die Nationalreligion. Vor Olympischen Spielen in Tokio 2020 (zwar verschoben, finden jedoch hoffentlich statt) hat auch Japan eine Spitzenposition erreicht. Der Wettbewerb beginnt dort bereits im Kinderalter: 6-7 jährige Kinder spielen so gut, als ob sie mit dem Badmintonschläger geboren wären. |
Vor einem Badmintonspiel werden zuerst Bälle getestet (durchgeschlagen), um ihre Flugeigenschaften zu überprüfen. Die Geschwindigkeit der Naturfederbällen ist vor
allem von der Temperatur in der Halle abhängig. Danach werden die Federn von schnellen Bällen nach außen, und von langsamen nach innen geknickt. Wenn beide Spieler zum Spielen bereit sind, wird
gelost.
Der Gewinner der Auslosung darf die Seite des Feldes, den Aufschlag oder die Annahme wählen. Das Spiel beginnt mit dem Aufschlag vom rechten Aufschlagfeld - der Ball wird in das diagonal gegenüber
liegende Feld des Gegners geschlagen. Danach muss er im Aufschlagfeld des Gegners landen bzw. zurückgespielt werden, bevor der Ball den Boden berührt. Der folgende Ballwechsel dauert, bis einer der
Spieler einen Fehler macht.
Der Aufschlag und seine korrekte Ausführung hat besonders in Doppeldisziplinen, vor allem für annehmende Partei eine große Bedeutung, darum muss z. B. der Schlägerkopf des Aufschlagenden nach unten
zeigen, der Aufschlag muss unterhalb der Gürtellinie (bzw. unterhalb 1,15 m) ausgeführt werden und die Ausführung darf nicht unterbrochen werden.
Es werden Gewinnsätze bis 21 bzw. bis 11 gespielt. Jeder Ballwechsel zählt als Punkt. Wie die Zählweise genauer verläuft, kann man weiter unten lesen.
Spielsystem
Ein Spiel besteht aus zwei Gewinnsätzen bis 21 Punkten. Die Seite, welche einen Ballwechsel gewinnt, erhält einen Punkt. Ab dem Spielstand 20-beide gewinnt die Seite den Satz, welche 2 Punkte
Vorsprung hat. Beim Spielstand 29-beide gewinnt die Seite den Satz, welche zuerst den 30. Punkt gewinnt. Die Seite, welche einen Satz gewinnt, schlägt im nächsten Satz zuerst
auf.
Pausen und Seitenwechsel
Sobald die führende Seite 11 Punkte erreicht hat, erfolgt eine Pause von maximal 1 Minute. Zwischen zwei Sätzen (erstem zu zweiten, bzw. zweitem zu dritten) ist eine Pause von bis zu 2 Minuten
erlaubt. Nur in diesen Pausen zwischen den Sätzen darf lediglich die direkte Umgebung des Spielfeldes verlassen werden. Im dritten Satz wechseln die Spieler die Feldseite, sobald eine Seite 11 Punkte
erreicht hat.
Einzel
Zu Beginn des Satzes und bei einem geraden Spielstand des Aufschlägers schlägt er vom rechten Aufschlagfeld auf. Bei ungeradem Spielstand schlägt der Aufschläger vom linken Aufschlagfeld auf. Wenn
der Aufschläger den Ballwechsel gewinnt, gewinnt er einen Punkt und schlägt erneut auf – aber jetzt vom anderen Aufschlagfeld. Wenn der Rückschläger den Ballwechsel gewinnt, gewinnt der Rückschläger
einen Punkt und erhält zusätzlich das Aufschlagrecht.
Doppel
Das Aufschlagrecht wechselt im Doppel zwischen den Spielern. Zu Beginn jedes Satzes und bei einem geraden Spielstand schlägt der Aufschläger vom rechten Aufschlagfeld auf. Bei ungeradem Spielstand
schlägt der Aufschläger vom linken Aufschlagfeld auf. Wenn die aufschlagende Seite einen Ballwechsel gewinnt, kriegt diese aufschlagende Seite einen Punkt und derselbe Aufschläger schlägt erneut auf,
aber jetzt vom anderen Aufschlagfeld. Wenn die rückschlagende Seite einen Ballwechsel gewinnt, kriegt diese rückschlagende Seite einen Punkt und erhält zusätzlich das Aufschlagrecht. Der Spieler der
rückschlagenden Seite, welcher zuletzt aufgeschlagen hat, verbleibt im selben Aufschlagfeld, von wo er zuletzt aufgeschlagen hat. Sein Partner hat die jeweils andere Position einzunehmen. Die Spieler
wechseln so lange nicht ihr jeweiliges Aufschlagfeld bis sie als aufschlagende Seite einen Punkt gewinnen. Sollte eine Verwechslung des Aufschlagfeldes erkannt werden, so ist der Fehler umgehend zu
berichtigen. Der aktuelle Spielstand bleibt bestehen.